Schiller-Apotheke

Keine falsche Tapferkeit bei Schmerzen!

„Ich möchte aber nicht so viele Schmerzmittel nehmen“, hören wir hier in der Apotheke immer wieder. Viele Betroffene halten ihre Schmerzen einfach aus – und ihre Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt. Oft wird nicht bedacht, dass dauerhafte Schmerzen den Körper sehr stressen und so zum Beispiel zu einer erheblichen Belastung für das Herz werden können. Ist der Schlaf etwa weniger erholsam, nimmt man dem Körper die Gelegenheit, sich zu regenerieren und neue Kraft zu schöpfen. Auch heilen Brüche unter Stress nachweislich schlechter. Manche Patienten sehen Schmerzen aus religiösen Gründen als Strafe an, die sie zu erdulden haben, oder sie möchten keine vermeintliche Schwäche zeigen. Natürlich steht es jedem frei, sich um seinen Schmerz zu kümmern oder eben auch nicht. Ich finde es nur schade, wenn aus Unkenntnis oder falschem Tapferkeitsverständnis aktiv Lebensfreude verschenkt wird.

Bei vielen chronischen Schmerzen gibt es Möglichkeiten der Linderung oder auch einer Therapie. Wenn Ihnen die eine nicht geheuer ist, zum Beispiel, weil sie es ablehnen, dauerhaft Schmerzmittel zu nehmen, gibt es vielleicht eine Alternative. Doch damit Ihr Arzt Ihnen helfen kann, ist es wichtig, dass Sie ihm Ihre Schmerzen so genau wie möglich beschreiben. Werden Sie etwa nach Ihrem aktuellen Befinden gefragt, antworten Sie nicht einfach mit „schlecht“, sondern geben Sie konkrete Auskunft, zum Beispiel über den Ort der Beschwerden. Fokussieren sich Ihre Schmerzen auf einen bestimmten Punkt oder strahlen sie in andere Bereiche aus? Wann treten die Schmerzen auf? Spüren Sie sie andauernd, bei Druck oder nur bei bestimmten Bewegungen? Wie fühlen sie sich an? Sind es kurze, blitzartige Stöße, ist es ein Ziehen oder handelt es sich um krampfartige Schmerzen? Vielleicht führen Sie eine Art Schmerztagebuch, indem Sie ihre Empfindungen niederschreiben. Denn je genauer Ihre Schilderung, umso effektiver fällt in der Regel auch die medizinische Hilfe aus.

Gleichzeitig kann es nicht schaden, sich ausgehend von der Diagnose Ihres Arztes selbst zu informieren und rauszufinden, was Ihnen gut tut. Sie werden sehen: Es lohnt sich, den Schmerz nicht einfach hinzunehmen.

Gerne beantworten meine Mitarbeiterinnen und ich hier in der Apotheke weitere Fragen zu diesem Thema.
Herzliche Grüße

Ihre Apothekerin Birgit Goerres

Schiller- Apotheke
(Ecke Kaiserstr./ Uerdinger Str.)

Foto: Luis Nelsen
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